Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird auch das Rote Kreuz gleichgeschaltet, Partei- und SS-Kader übernehmen Führungsfunktionen. Während die Wohlfahrtsarbeit teilweise eingestellt, teilweise an nationalsozialistische Organisationen abgegeben wird, rückt die Vorbereitung auf den Kriegsdienst in den Vordergrund. Hinzu kommen verstärkt Einsätze bei Massenveranstaltungen wie Parteitagen oder den Olympischen Spielen.
Im Zweiten Weltkrieg erlebt dann auch das DRK eine Mobilisierung beispiellosen Ausmaßes. Rund 400.000 Helferinnen kommen europaweit zum Einsatz. Viele davon als Krankenschwestern in den besetzten Ländern, später immer mehr auch im zerstörten Deutschland.
1945 lösen die Besatzungsmächte das DRK wegen seiner Nähe zum NS-Staat zunächst auf, auf lokaler Ebene besteht es vielerorts fort. Zwischen Zusammenbruch und Wiederaufbau wird der Suchdienst zum Synonym für das Rote Kreuz schlechthin. Aus improvisierten Anfängen entsteht eine Institution, die die seelische Trümmerlandschaft der Nachkriegszeit aufzuräumen versucht.