Durch Altkleidersammlungen kann das DRK zahlreiche Hilfsprojekte finanzieren.
Recycling durch das Rote Kreuz hat eine lange Tradition. Bereits während des Ersten Weltkriegs wurden im großen Stil Altglas, Altpapier, Bekleidung und Stoffreste gesammelt. Gebrauchte Kleidung war sowohl beim Donauhochwasser 1954 wie bei der Sturmflut in Hamburg acht Jahre später ein wichtiges Hilfsgut gewesen. In den achtziger Jahren avanciert die Altkleidersammlung dann zu einer der geläufigsten Aktivitäten des Roten Kreuzes.
Im Kreis Steinfurt im Münsterland etwa werden vorab Handzettel verteilt und 75.000 Plastikbeutel an die Haushalte abgegeben. Über drei Tage hinweg rollt dann die Sammlung, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Schüler tragen die Säcke am Straßenrand zusammen und wuchten sie auf die Lastwagen, die durch die Dörfer und Kleinstädte rollen. Tragbare Stücke kommen in die Kleiderkammer für Bedürftige. Ein Teil geht an die Katastrophenlager des DRK, die damals Kleidung für 60.000 Menschen vorrätig halten. Der größte Teil wird an gewerbliche Unternehmen verkauft, mit dem Erlös finanziert der Kreisverband dann Hilfsprojekte oder gemeinnützige Arbeit. Auch verschlissene Kleidung besitzt noch einen Restwert, sie wird zu Dämm- und Faserstoffen verarbeitet. Selbst wenn es pro Kilo nur ein paar Groschen oder Pfennige bringt – allein im Kreis Steinfurt kommen jedesmal etliche Tonnen zusammen. Da wundert es nicht, dass bald auch andere Firmen und Organisationen auf den Plan treten. Nicht immer steht dabei der humanitäre Zweck im Vordergrund.