Der wachsende Wohlstand wie auch der technische und medizinische Fortschritt erweitern die Palette der Aufgabenfelder für das Rote Kreuz. Gesundheitsprophylaxe, Veranstaltungsdienste, Kinder- und Jugendbetreuung oder Behindertenarbeit zählen in beiden deutschen Staaten zu den klassischen Bereichen. In der DDR gehören auch der Bahnhofsdienst und der betriebliche Arbeitsschutz zu den Domänen des Roten Kreuzes. In der BRD nehmen etwa Alten- und Pflegeheime, Altkleidersammlungen oder die Betreuung von Aussiedlern breiten Raum ein.
Während das DRK der DDR sich nur in kleinem Rahmen an internationalen Hilfseinsätzen beteiligt, nehmen diese in der westdeutschen Rotkreuzarbeit eine prominente Stellung ein. Während des Vietnamkrieges betreibt das DRK über fünf Jahre hinweg das Hospitalschiff Helgoland, später kommt noch das Hilfsschiff Flora in Krisengebieten in aller Welt zum Einsatz. In den achtziger Jahren gehen zahlreiche Hilfstransporte nach Osteuropa, bis hin zur umfangreichen Erdbebenhilfe in Armenien.