Mitunter können Bücher tatsächlich die Welt verändern. 1862 brachte der Genfer Kaufmann Henry Dunant seine Erinnerung an Solferino zu Papier, um sich die grauenhaften Szenen sinnlosen Leidens und Sterbens, die er dort unmittelbar nach der Schlacht erlebt hatte, von der Seele zu schreiben. Vor allem aber wollte er damit an Europas Öffentlichkeit und Regierende appellieren, eine Übereinkunft zu finden, um gefangene und verwundete Soldaten fortan besser zu schützen und die Arbeit der zivilen und militärischen Sanitätskräfte im allseitigen Interesse zu erleichtern. Zwar hoffte Dunant, damit etwas bewirken zu können. Dass sich aus der Initiative von fünf Genfer Bürgern dann aber tatsächlich eine weltweite Bewegung entwickeln sollte, und dass sie auch gut 150 Jahre danach die Notwendigkeit einer solchen Hilfsorganisation fortwährend unter Beweis stellen würde, das hätte damals kaum jemand für möglich gehalten.
Heute bestehen in fast allen Staaten der Erde nationale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaften. An die hundert Millionen Mitglieder engagieren sich dort für eine bessere Welt. Von Beginn an war das Rote Kreuz in Deutschland ein wichtiger und ausgesprochen aktiver Teil dieser Entwicklung. Aufgrund der historischen Gegebenheiten bestanden in den deutschen Einzelstaaten zunächst nationale Hilfsgesellschaften, angefangen mit dem Württembergischen Sanitätsverein. Die Schwesternschaften können in Gestalt des Badischen Frauenvereins sogar auf eine noch etwas längere Tradition zurückblicken. 1921 schlossen sich die bis dahin selbständigen Landesvereine dann zum Deutschen Roten Kreuz zusammen.
Heute sind seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten vielfältiger denn je. Eine Idee vom breiten Leistungsspektrum des DRK vermittelt dieses aktuelle Video.