Die Naturkatastrophe verwandelt eines der ärmsten Länder der Welt in ein humanitäres Schlachtfeld.
Am 12. Januar 2010 erschüttert ein Erdbeben der Stärke 7 den Karibikstaat Haiti. Die Erde beginnt zu zittern und zu schwanken, plötzlich fallen die Gebäude und Wellblechhütten wie Kartenhäuser in sich zusammen. Menschen laufen panisch auf die Straße. Sie schreien und rennen um ihr Leben. Binnen 35 Sekunden liegt eines der ärmsten Länder der Erde in Trümmern. Die Überlebenden suchen sich in Sicherheit zu bringen. Aber sie finden nirgendwo Zuflucht. Alles ist zerstört. Es gibt keine Rettungswagen, keine Krankenhäuser und keine Telefonverbindungen mehr. Das Beben fordert 230.000 Tote. Sie liegen zugedeckt oder nackt auf den Straßen und können oft nicht einmal begraben werden, weil es an Helfern fehlt und mancherorts selbst die Friedhöfe zerstört wurden.
500 DRK-Helfer melden sich und brechen sofort in den Einsatz auf. Unter ihnen sind Ärzte, Techniker und Krankenschwestern. Sie versorgen in einem mobilen Rotkreuz-Hospital über 70.000 Obdachlose, sie helfen mit Wasseraufbereitungsanlagen und stellen der notleidenden Bevölkerung Stromgeneratoren, Zelte, Medikamente und dringend benötigte Materialien zur Verfügung.
Das DRK veranstaltet zahlreiche Sammelaktionen und erhält knapp 33 Millionen Euro an Spenden. Sie werden über fünf Jahre hinweg in die dringend benötigte Aufbauarbeit und in Katastrophenvorsorge investiert.